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Kultur

FOOD ARTISTS

Essen ist so erfolgreich, wie kaum ein anderes Thema. In den digitalen Medien sind inszenierte Fotos von Essen die Bilder mit den meisten Uploads und Resonanzen. Essen ist über alle kulturellen Disziplinen hinaus zu einem globalen Thema von Design, Kunst und Mode geworden. Um so spannender ist es, Menschen vorzustellen, die mit völlig neuen Visionen des Essens als künstlerisches Konzept in Erscheinung treten. Für sie geht es nicht nur um neue Rezepte und Kulinarik, für sie geht es um eine neue Kunstform, die sich noch dazu in den Dienst einer gesellschaftlichen Relevanz stellt. An der Schnittstelle von Kunst, Design und Wissenschaft ist eine faszinierende neue Bewegung von FOOD ARTISTS entstanden, die dabei auch die gesellschaftlich relevanten Themen wie Ressourcen, Verschwendung und soziale Verantwortung einbeziehen.

Die 3-teilige Serie begleitet die Arbeit drei visionärer Gestalterinnen, die als FOOD ARTISTS für Furore sorgen. Sie verwandeln ressourcenbewusst Produkte in ästhetische Gaumenfreuden, bauen Skulpturen aus Nahrung, gestalten opulente meterlange Bankette zum Aufessen, sorgen dafür, dass Nichts verschwendet wird oder erfinden die Tradition des Backens neu. Getrieben von dem Ziel, unsere Beziehung zu Lebensmitteln zu transformieren und sie mit den höchsten sinnlich-künstlerischen Ansprüchen zu kombinieren. Zu sehen sind Künstlerinnen, die Nahrung als Material für ästhetische und sinnliche Erfahrungen betrachten, die mit Farben und Texturen umgehen, als wären sie vor einer Leinwand. Am Ende sind selbst die kleinsten Gerichte auf einem Teller ein Kunstwerk, das ganz für sich steht.

Der philosophische Überbau der Serie liegt in der Erkenntnis, dass große gesellschaftliche Transformationen nicht nur technischer, sondern auch kultureller und ästhetischer Natur sein müssen. Die porträtierten Künstlerinnen fungieren als "Übersetzerinnen" zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sinnlicher Erfahrbarkeit, abstrakten Zukunftsszenarien und konkretem Erleben.


Sonja Allhäuser (Berlin)

Sonja Alhäuser erschafft vergängliche „essbare Kunst“ aus Materialien wie Schokolade oder Butter, wobei das gemeinsame Erleben und Konsumieren zentraler Bestandteil ihrer Werke ist. Ihre opulenten Installationen thematisieren Überfluss, Vergänglichkeit und den Umgang mit Lebensmitteln – geprägt von ihrer künstlerischen Ausbildung und persönlichen Erfahrung mit Esskultur.

Julie Rothhahn (Paris)

Julie verbindet Kunst und Kulinarik, um Geschichten durch Essen zu erzählen. Inspiriert von Theater, Natur und Kunst, arbeitet sie mit Spitzenköchen an visionären Installationen. Ihre Projekte nutzen innovative Materialien wie hydroponisches Gemüse und betonen die Verbindung von Raum, Licht und Atmosphäre.

Sophia Stolz (Wien)

Die Cake-Artistin Sophia Stolz versteht Torten als individuelle, nachhaltige Kunstwerke. Aus Erfahrungen mit Essstörungen entstand ihre Backleidenschaft, wobei sie heute auch Fake-Torten aus Keramik oder Epoxid kreiert, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Ihre Werke erscheinen auf internationalen Events und thematisieren kulturelle Unterschiede in Genuss und Ästhetik.

Buch / Regie

Nicola Graef, Lena Scheidgen, Julia Zinke

Produktion

SWR/BR

3 x 26min

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